Samstag, 31. Juli 2010

Maritim


Sommerliches Tagesoutfit heute:
Marineblauer Blazer mit Leinenhemd in Creme, beige Chinos, Strümpfe von Marcoliani in "tomato-red" geringelt, Loake Loafers.
Leinenschal, Panama und Einstecktuch aus Seide.

Freitag, 30. Juli 2010

Dr. House versus B. Wooster



Hugh Laurie (stehend) mit Steven Fry in Jeeves & Wooster.

Um einmal einen Vergleich aufzuzeigen, in wieweit Kleidung (und ein guter Haarschnitt inklusive Rasur) einen Menschen verändern kann, präsentiere ich Hugh Laurie, den Darsteller der Serie Dr. House und der Jeeves & Wooster Verfilmungen der Wodehouse Romane.Dr. House

Obwohl natürlich zwischen beiden Aufnahmen auch gute 15 Jahre liegen gefällt mir der Eindruck aus Jeeves & Wooster doch sehr viel besser.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Hosenlänge

Mein letzter Post hat mich darauf gebracht, einmal über Hosenlängen zu reden.
Wie lang sollte eine Hose sein? Es gibt hierfür unterschiedliche Maßstäbe. Der eine trägt seine Hose gerne etwas länger, um das Bein zu strecken, der andere gerne etwas kürzer, um den Blick auf die Schuhe oder Strümpfe freizugeben.
In sofern gibt es keine richtige Länge, nur Empfehlungen, wie auf der Zeichnung aus Flussers Buch Dressing the Man.

Wenn die Hose einen Aufschlag hat, sollte sie vorne am Schuh *leicht* aufsitzen, damit der Aufschlag den Stoff hinten noch etwas beschweren kann und somit die Hose gerade zieht.
Ohne Aufschlag sollte die Hose hinten kurz vor dem Ende des Fußes aufhören, d.h. wenn man Barfuß ist den Boden gerade nicht berühren. Hier besteht auch die Möglichkeit, den Saum schräg zu schneiden, so dass auch vorne am Schuh der Hosenstoff nicht aufliegt. Diese Variante ist die britisch formelle (militärische) und besonders bei offiziellen Anlässen oft zu sehen.
Die letzte Variante, das Hosenbein etwas kürzer zu schneiden ist besonders bei unseren italienischen Freunden und auch bei den Briten oft zu sehen. Hierbei muss aber darauf geachtet werden, das man es nicht übertreibt. Blick auf die Schuhe ist ja schön und gut, aber Hochwasserhosen? Gerade bei langen Männern wirkt dadurch die Hose oft unabsichtlich zu kurz, daher bleibt dieser Look meiner Ansicht nach eher den kleineren Männern vorbehalten. Natürlich bietet die etwas kürzere Hose insbesondere im Winter, aber auch auf dem Land den Vorteil, das sie nicht so schnell verdreckt, wie im nächsten Bild aus der Esquire zu sehen ist.Das andere Extrem jedoch, dass um den Schuh herum ein Haufen Stoff zu finden ist (der "Zieharmonika-Look") wirkt viel schlampiger. Diese vor allem in Deutschland immer wieder zu sehende Nachlässigkeit, die Hosen auf die richtige Länge zu bringen (oft von Verkäufern bestätigt: "Das gehört so.") zeugt vor der Angst Bein zu zeigen. Und ja, ein haariges Männerbein zwischen Socken und Hose zu zeigen ist wahrscheinlich die schlimmste Modesünde überhaupt. Aber genau deshalb trägt man ja auch Kniestrümpfe!

Dienstag, 27. Juli 2010

Kuhn Zweireiher

Heute bin ich endlich einmal dazu gekommen, meinen neuen Leinenanzug der Firma Kuhn Maßkonfektion auszuführen. Es handelt sich um einen naturfarbenen Reinleinen als 6x2, d.h. von den sechs Knöpfen können zwei geschlossen werden, wobei man auch hier oft den untersten Knopf offenlässt, um einen etwas legereren Eindruck zu erwecken. Dass Sakko ist halb gefüttert und ohne Rückenschlitze mit Pattentaschen.
Die Hose hat zwei nach innen gehende Bundfalten und Aufschläge, außerdem ist sie hoch geschnitten mit Hosenträgerknöpfen und einem Bund mit Tunnelzug.
Dazu ein hellblaues Gingham Hemd, dunkelblaue Seidenkrawatte und cognacfarbene Monkstraps von Trickers. Abgerundet wird das Ganze Ensemble mit Strümpfen in hellblauem Hahnetritt vom Dandystore und einem Panama von Meyser.

Leinen hat die Eigenschaft zu knittern, was man hier sehr gut sehen kann, ich hatte den Anzug den ganzen Tag lang an, zum Autofahren und shoppen, so dass die typischen Knitterfalten gut zu sehen sind. Trotzdem ist die Hose gute zwei Zentimeter zu lang und der Aufschlag zu breit, hier muss noch nachgebessert werden.
Auch werde ich den nächsten Anzug noch stärker taillieren und die Hosenweite um zwei Zentimeter reduzieren, um ein wenig mehr Silouette zu bekommen.

Wenn man weiß, was man will, ist die Firma Kuhn eine gute und preiswerte Adresse, allerdings muss man auf seinen Wünschen bestehen, nicht alle Verkäufer kennen die klassischen Regeln und Möglichkeiten. Und der Möglichkeiten sind viele, es gehen sehr viele Extras und Sonderausstattungen.
Aber man muss mit Rückschlägen rechnen. Die Bundfalten nach innen zu legen musste an 2 von 4 Hosen nachgebessert werden, von 4 Hosen haben 3 unterschiedliche Aufschlagbreiten und die Gummies im Tunnelzug waren zwei mal eher labberig als praxistauglich. Aber alle Änderungen werden kostenfrei getätigt, solange, bis der Kunde zufrieden ist.

Die Stoffauswahl lässt manchmal Wünsche offen, so konzentriert sich die Auswahl momentan auf Schwarz- und Grautöne, schönes Blau sucht man leider gerade vergebens. Dafür gibt es oft tolle Braun- und Beigetöne, tollen Cord und eine feine Auswahl an Tweeds.

Wer in MTM einsteigt findet bei Kuhn die Möglichkeit, Maßkonfektion aus Deutschland mit netten Details und erstaunlichen Möglichkeiten äußerst preiswert zu erstehen. Man darf sich nur nicht von den VerkäuferInnen verrückt machen lassen und sollte auf seinen Vorstellungen bestehen.