Montag, 30. August 2010

Herbstanfang

Am Mittwoch ist meteorologischer Herbstanfang und dieses Jahr ist dieser auch deutlich am Wetter spürbar. Jetzt also ist die Zeit, in der die sommerlichen Leinenanzüge und die leichten Stoffe wieder eingemottet werden und die Herbststoffe wieder hervorgeholt werden. Und jetzt ist auch allerhöchste Zeit, sich um Neuanschaffungen in der Mantelgarderobe Gedanken zu machen. Eine gute Weile mag ja der etwas schwerere Wollstoff mit einem Schal und Handschuhen reichen, doch bald ist wieder Mantelsaison.
Neben den vielen Möglichkeiten im Schnitt gibt es auch viele Farbmöglichkeiten. Dabei gilt auch hier wie immer: je formeller der Anlass desto schlichter der Schnitt und desto dunkler.
Wenn man bereits einen grauen und dunkelblauen Mantel besitzt, warum nicht einmal etwas braunes ins Auge fassen? Eventuell Tweed, wie bei dem Gentleman aus der deutschen Anzeige von 1937 oben?
Oder doch lieber nach dem Stil dieses Bildes von 1936?

Bei Mänteln ist wie beim Anzug ein guter Sitz unerlässlich. Daher muss ein Mantel immer über der Kleidung anprobiert werden, welch später darunter getragen werden soll. Allerdings sind die Passformprobleme bei weitem nicht so gravierend wie beim Anzug, daher kann bei Mänteln ein erster Kontakt beim Maßkonfektionär sehr gute Ergebnisse bringen (und den Weg für spätere, komplexere Anzugprojekte öffnen), auch da von der Stange ist im Normalfall kein befriedigendes Stück zu bekommen ist.


Vielleicht etwas mutiger und farbiger, wie hier von 1947?

Wie sie sich auch entscheiden, bedenken sie, dass ein Mantel lang sein muss, um auch die Beine zu schützen. Dabei kann ein Zweireiher etwas mehr Länge vertragen, also bis auf die Wade, wobei ein Einreiher kurz nach dem Knie enden sollte, um die Proportionen zu erhalten, wobei hier natürlich auch andere Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Stoff und persönliche Vorlieben eine entscheidende Rolle spielen.
Die heutige Unsitte, einen Kurzmantel zu tragen, um beim Autofahren bequemer zu sitzen halte ich für unsinnig. Ich ziehe den Mantel beim Autofahren aus, ich habe ja schließlich eine Heizung. Und wenn ich den Weg vom Parkplatz bis zum Gebäude nicht ohne Mantel überstehe, wäre ein Kurzmantel genauso unpassend.

Jetzt ist die Zeit zum bestellen! Wenn es erst kalt, naß und dunkel ist, ist es zu spät!

Freitag, 20. August 2010

Neue Strumpfernte!

Ich konnte dem Angebot 10 für 5 einfach nicht wiederstehen und habe im Schlußverkauf von HappySocks zugeschlagen. Alte Lieblinge nochmals bestellt und neue, zum Teil doch sehr wilde Farben hinzugefügt. Mal sehen wie ich diese Farbenpracht in meine Alltagsgarderobe integriert bekomme.

Donnerstag, 19. August 2010

Quellen: Joe Hemrajani

Bisher habe ich nur Hemdenmacher aus der Region benutzt, aber die ausgezeichneten Kritiken von Will auf A Suitable Wardrobe haben mich dazu verleitet, einmal MyTailor auszuprobieren. MyTailor ist ein Betrieb in Hongkong, einer Stadt, die Jahrzentelang britische Kolonie und danach britisches Protektorat war. Dadurch haben sich in Hongkong sehr viele Schneider angesiedelt, die in der englischen Tradition arbeiten. Dabei gibt es wildeste Pfuscher, die ihre Jacketts mit Zeitubgspapier poltstern aber auch hochwertige Maßschneider.
MyTailor geht einen Mittelweg, um die Vorteile beider Welten, Internet und Maßschneiderei, zu verbinden. Einmal ist er ein reisender Schneider, der seine Kunden vor allem in den USA besucht, vermisst und dann in Hongkong günstiger fertigt. Ausserdem hat man die Möglichkeit, sobald einmal die Maße vorhanden sind (und damit ein kundenspezifisches Schnittmuster vorliegt) online weitere Hemden und Hosen zu bestellen. Alleine für Anzüge, sprich das Sakko, verlangt Mr. Hemrajani das persönliche Anprobieren, ohne welches ein guter Sitz nicht erreicht werden kann. Diese Einschränkung zeugt auch vom Anspruch der Firma.

Da leider keine Besuche in Deutschland und momentan auch nicht in Europa geplant sind, musste ich bei meiner Hemdbestellung auf meine selber genommenen Maße zurückgreifen. Es besteht auch die Möglichkeit, ein gut sitzendes Hemd einzuschicken.
Die Vermaßung ist simpel genug, ein guter Online-Ratgeber führt einen durch alle Maßschritte mit genauesten Erklärungen und Bildern, so dass ein normaler Mensch diese Maße auch nehmen kann.
Es wird dann noch nach speziellen Körperhaltungen gefragt, wie z.B. starker Bauchansatz, Hohlkreuz, hängende Schultern und danach die Wahl zwischen verschiedenen Grundformen (tailliert, klassisch) gegeben.
Alles in allem ein sehr umfangreicher Maßkatalog, der die 08/15 Abfertigung anderer Onlineanbieter bei weitem übertrifft.
Natürlich kann jetzt noch der einzelne Stil des Hemdes festgelegt werden, verschiedene Kragenformen, Manschetten oder Taschenvarianten sind möglich, ebenso wie Kontrastkragen und Monogramm ohne Aufpreis.
Auch eine eigene Sparte für Smokinghemden wird angeboten.

Der schönste (und oft schwierigste) Teil des Hemdenkaufes ist natürlich die Stoffauswahl und hier bietet MyTailor wirklich tausende Möglichkeiten. Angefangen bei einfachsten Mischgeweben bis hin zu den großen Stoffnahmen und Geweben im 200ter Bereich, Reinleinen (im Bild oben ein Fischgrät Reinleinen in "sky"), Wollmischungen in unzähligen Farben kann man Tage mit der Auswahl verbringen. Der einzige Nachteil Online ist wie immer aber, dass ich den Stoff nicht fühlen kann, die Farbe nur bedingt einschätzen kann. Auch ist anhand der angezeigten Muster oft die Skalierung des Musters schwierig zu bewerten. Dafür steht unter jedem Stoff der Preis für ein fertiges Hemd, angefangen bei $60, nach oben wie immer offen.

Das erste Hemd wird als Muster bestellt, danach beträgt die Mindestbestellmenge 2 Hemden pro Bestellvorgang.

Dabei legt Mytailor größten Wert auf Kundenzufriedenheit. Das Probehemd kann mit Änderungswünschen zurückgeschickt werden und wird so oft kostenfrei geändert, bis der Kunde zufrieden ist. Solche Änderungen am ersten Hemd sind selbst bei persönlichem Maßnehmen obligatorisch und bei einer Bestellung über das Internet natürlich um so wichtiger. Danach habe ich stets Zugang zu meinen Daten und kann online noch Änderungen ohne Rücksprache vornehmen, also einen Ärmel oder eine Schulter um 2 cm verkürzen ist ohne Aufwand bei der nächsten Bestellung möglich.

Damit bietet MyTailor trotz der offensichtlichen Schwächen eines Kleidungskaufes über das Internet einen hohen Grad an Möglichkeiten und sehr gute Ergebnisse.

Im zweiten Teil dieses Artikels dann meine persönlichen Erfahrungen und Bilder meiner Hemden soweit.

Dienstag, 17. August 2010

Ein leichtes Sommeroutfit...

hätte es eigentlich werden sollen, so Mitte August. Der rechtzeitige Blick aus dem Fenster hat dann aber doch noch für ein bisschen Umstellung gesorgt.
Brauner Anzug mit blauem Pearlstripe von Montego (P&C), beige-weißes Hemd mit Umschlagmanschette und antiken Manschettenknöpfen, Vintage Pullunder, lila-schwarze Grenadine Krawatte von Sam Hober. Brauner Wholecut von Loake und ein brauner Filzhut von Mayser. Nicht zu sehen: die lila Strümpfe!

Montag, 16. August 2010

Tragebericht: Happy Socks

Heute will ich gleich noch einen weiteren Tragebericht nachschieben. Die Strümpfe der Firma HappySocks sind eine sehr bunte Mischung von Farben und Mustern aus Baumwolle. Leider gibt es auch hier nur eine kleine Auswahl Kniestrümpfe, aber diese sind dafür umso schöner. Die Strümpfe bieten ein unschlagbares Preis/Leistungverhältnis bei gerade mal zehn Euro pro Paar.
Die Strümpfe sind aus Baumwolle mit einem 20% Synthetikanteil, allerdings nicht ganz so fein wie Dandystore oder Falke, eher die Stärke der Burlington Baumwoll-Strümpfe. Trotzdem sind sie gut verarbeitet, ohne drückende Nähte. Sehr erfreulich ist auch die Wadenlänge, die auch mir mit meinen langen Beinen gut reicht und hält, ohne zu rutschen. Das breite Bündchen schneidet nicht ein und sollte auch Menschen mit sehr strammen Waden passen.
Die leuchtenden Farben sind auch nach vielen Wäschen noch erhalten. Allerding wird die Oberfläche ein wenig "flannelig", daher sind diese Strümpfe vielleicht nicht für die edle Business-Garderobe sondern eher für die fröhliche und stilvolle Freizeit geeignet. Auch die Passform ist als sehr gut einzustufen, da es sich nur um Strümpfe in S, M und L Sortierung handelt ein sehr erfreulicher Punkt!
Fazit: ein Glücksfund. Wünschen wir uns, dass viele stilbewusste Männer hier kaufen und deshalb noch andere Modelle als Kniestrumpf gefertigt werden!
P.S.: Im Augenblick ist gerade Schlußverkauf, also nichts wie zuschlagen!

Samstag, 14. August 2010

POW Zweireiher

 
Beim derzeitigen Nicht-Sommer kommen bei mir auch Anzüge zum tragen, welchge normalerweise eher in der Frühjahr/Herbst Rotation zu finden wären. Schade für das ganze Leinen, welches nur im Schrank versauert. Zweireiher von Kuhn Maßkonfektion in einem grauen Glencheck mit hellblauem Überkaro (auch bekannt als Prince of Wales Check), ohne Rückenschlitze, Hose mit Tunnelbund und 2 Bundfalten.
Dazu ein Hemd von Rieder mit ganz zart-blauen Strukturstreifen und eine königsblaue Seidenkrawatte.
Schuhe sind von Dinckelacker und die lila Strümpfe aus dem gestrigen Post vom DandyStore.
Der Hut ist ein Custom Modell von Vintage Silouttes, ein Hutmacher, der sich auf Kleinstserien im klassischen Look und in bester Qualität spezialisiert hat.
Um den Musterschock etwas zu neutralisieren heute mal nur ein weißes Leineneinstecktuch.
Das etwas merkwürdige Fallen des rechten Hosenbeines und das Aufstehen des Jacketts liegt am stärkeren Wind bei uns.
Wie gesagt, der Sommer ist wohl keiner.

Donnerstag, 12. August 2010

Tragebericht: Dandystore

Vor einiger Zeit habe ich den DandyStore als Sockenlieferant für mich entdeckt und versprochen, einen Tragebericht zur Qualität abzugeben, sobald ich die Strümpfe ausgiebig getragen habe.
Nun, hier ist er!
Die Strümpfe vom DandyStore sind von der italienischen Marke Bresciani hergestellt und bieten eine sehr gute Qualität. Die Materialien, Wolle und Baumwolle, sind sehr fein, die Strümpfe entsprechend angenehm und dünn, ohne allerdings zu dünn oder "zerbrechlich" zu wirken. Bei den Wollstrümpfen kann das ein Nachteil sein, jedenfalls sind sie nichts für die ganz kalten Wintertage, eher für die Übergangszeit Frühling oder Herbst. Nach einigen Wäschen im Wollwaschgang zeigen die Strümpfe keinerlei Abnutzungserscheiningen, sie sind nicht geschrumpf oder ausgeleiert. Die Farben sind noch immer leuchtend, der Strick ohne gezogene Fädchen oder Passformverlust. Die Größe 12 passt mir bei Schuhgröße 46 ausgezeichnet, durch die handgekettelte Spitze drückt nichts, der Strumpf liegt satt und bequem an.

Das einzige Manko sehe ich in der Beinlänge. Die Strümpfe sind etwas zu kurz und daher nur mit Strumpfhalter tragbar, da sie sonst rutschen, jedenfalls bei meinen Waden. Zehn Zentimeter mehr Schaft würde hier nicht schaden.
Fazit: Für den Gentleman, der den Sockenhalter nicht scheut eine außergewöhnlich schöne und hochwertige Strumpfquelle.

Sonntag, 8. August 2010

Blumenschmuck

Über den Frühling und den Sommer waren üppige Blumensträuße in den Räumen kein Problem, auf den Wochenmärkten (z.B. in Mainz auf dem obigen Bild), den Feldern zum Selberschneiden und auf Wildwiesen finden sich ausreichend blühende Vertreter um jedem Raum im eigenen Heim diese gewisse Wohnlichkeit zu geben.
Nun geht es aber auf den Herbst und Winter zu. In dieser Jahreszeit sind frische Blumen traditionell nicht so leicht oder nur zu hohen Preisen zu bekommen. Was also tun, sofern man nicht auf künstliche Blumen zurückgreifen will? (Und wer will das schon?)
Meine Antwort lautet Strohblumen. Diese spezielle Art von Blumen, deren Arten vor allem in den heißeren Regionen beheimatet sind, bilden Blütenköpfe von faszinierender Farbpracht und mit trockenen, strohigen Blütenblättern aus. Daher eignen sie sich besonders gut zum trocknen.
Diese Strohblumen sind zur Zeit auf dem Wochenmarkt recht günstig zu bekommen und können, einmal hängend getrocknet, dem Winter ein wenig sommerliche Farbe geben.

Freitag, 6. August 2010

Internationaler Katzentag

Heute zum internationalen Katzentag der Hinweis, auch beim Haustier auf farbliche Abstimmung zu achten! Dann fallen die Haare nachher nicht so auf.

Montag, 2. August 2010

Charlie Watts

Immer wieder werde ich gefragt, warum ich eigentlich Anzug trage. Das sei doch total spießig, langweilig und unbequem.
Ich frage dann immer gerne zurück: "Charlie Watts von den Rolling Stones ist also spießig und langweilig?"
Wenn der Frager dann noch mit "Ja!" antwortet ist ihm wohl nicht mehr zu helfen.
Und bequem genug zum Schlagzeug spielen ist es auch noch!

Charlie Watts, der Edelstein unter den Stones.

Mit Dank an The Rake für die Photos.