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Montag, 11. Januar 2010

Der italienische Hintergrund


Die interessanteren Anzüge, die ein Mann besitzen kann sind sicherlich die informellen, die, die man nicht unbedingt für das erste Bewerbungsgespräch oder das Meeting mit dem Chef anzieht, die aber unter der Woche durchaus ihre Berechtigung haben. Diese Anzüge zeichnen sich oft durch kräftigere Muster, hellere Farben oder einen legeren Schnitt aus.
Heutzutage, wo unter „informell“ so gut wie immer Jeans und T-Shirt verstanden wird (wenn man Glück hat) sind solche Anzüge aber immer öfter tragbar. Das Problem ist nur, wie man diese Anzüge mit kräftigem Muster oder einer ausgefalleneren Farbe kombinieren soll.

Die Italiener, von jeher ein Volk dessen Männer viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres legen und dabei auch vor Farbe und Muster nicht zurückschrecken, haben die Antwort. Im Gegensatz zu den Engländern, welche gerade bei Hemd und Krawatte oft sehr auffällige Kombinationen und kräftige Farben bevorzugen, tragen viele italienische Stilikonen oft sehr zurückhaltende Farben. Dabei ist die Variante eines hellblauen Hemdes mit einer dunkel- oder marineblauen Krawatte besonders häufig zu sehen. Durch diesen neutralen Hintergrund kann dann ein extravaganter Anzug viel besser wirken, ohne dass man das Gefühl hat, überfrachtet zu sein.
Diese Kombination nennt Simon Crompton von Permanent Style daher Italian Background.
Die folgende Collage ist ebenfalls von Permant Style entliehen. Hier sieht man verschiedene Kombinationen mit immer dem gleichen Thema: „hellblaues Hemd/dunkelblaue Krawatte“.


Im Bild 1 zu einem karierten, zweireihigen Sakko in einem Erdton mit hellen Beinknöpfen. Das Sakko selber ist schon so außergewöhnlich, das es vor einem neutralen Hintergrund am besten zur Geltung kommt. Die grauen Haare, der Schnauzer und die Haltung des Trägers tun natürlich ihr übriges.

Bild 2 zeigt einen sehr viel modischeren Ansatz, mit einem rehbraunen Mantel über einem braunen Sakko mit Jeans. Auch hier schafft der harmonische Hintergrung des hellblauen Hemdes mit dunkelblauer Krawatte das ganze zusammenzuhalten, ohne das es kostümiert wirkt.

Bild 3 zeigt zwei ziemlich identisch gekleidete Männer, bei denen wieder das beige/braune Sakko über dunkelgrauer Hose durch den ruhigen Hintergrund zusammengehalten wird. Bei dem Herren mit dem fast schon lächerlich leutend blauen Mantel sieht es nach einem weißen Hemd aus, sollte aber ein sehr helles Blau sein.

Auf Bild 4 schließlich ein heller, erdfarbener Anzug, der sicherlich eine Herausforderung bei Kombinationen darstellt, und der durch den italienischen Hintergrund problemlos wirken kann. Der Danebenstehende dreht diese Kombi übrigens ganz geschickt um, dunkelblauer Anzug mit erdfarbener Krawatte, obwohl auch hier eine dunklere Krawatte wahrscheinlich besser zur Geltung kommen würde.

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, aber wenn man sich nicht sicher ist, ist der italienische Hintergrund immer eine sichere und stilvolle Wahl.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Inspiration



Wenn man anfängt, sich mit klassischer Männerkleidung zu befassen ist man oft hilflos, was Kombinationen von Farben und Mustern angeht. Verkäufer in Bekleidungsgeschäften empfehlen einem oft die unmöglichsten Kombinationen, oft basierend auf der vorherrschenden Modefarbe (also im Augenblick Lila), man selber kann sich gar nicht vorstellen, wie einzelne Farben zusammen wirken und sucht Hilfe bei seiner Frau, die einen dann wieder zur vorherrschenden Modefarbe bewegt, also Lila.

Daher braucht man Inspiration, Bilder von Männern, die wissen wie es geht und sich dabei nicht von "Designern" missbrauchen lassen. Leider sind solche Männer heute sehr selten, also ist der erste Griff zu Bildern aus den 30ern und 40ern, der goldenen Zeit der Männermode.

Auf den einzelnen Seiten zum Thema Kleidung im Netz tauchen immer wieder die gleichen Quellen auf: Bilder aus Esquire und Apparel Arts.



Der Vorteil dieser Bilder ist, dass hier Männer abgebildet werden, mit dem was sie wirklich getragen haben, nicht was sich jemand ausgedacht hat, was ein Mann tragen könnte. Jedenfalls behaupten die Reporter von damals das immer wieder.
Der Nachteil ist: Diese Magazine sind so gesucht, das man horrende Summen bezahlen muss um die Originale zu bekommen, so dass man nur die Bilder im Netzt hat.

Eine weitere Quelle sind alte deutsche Magazine und Werbeanzeigen. Das Bild am Anfang des Posts enstammt einer Anzeige von 1936. Solche Magazine findet man auf Flohmärkten, bei Oma auf dem Speicher (oder eher bei Uroma, aber das Ur ist mir immer zu lang) oder auch im Netz, z.B. beim 20-2-40-Style-Syndikate.

Aber auch moderne Werbeanzeigen können einem Inspirationen geben, wenn man sie nicht wörtlich nimmt und den "Fashion-Aspekt" berücksichtigt. Das folgende Bild ist von P&C im Sommer 2009. Grau mit Grün und Braun/Lila. Wäre mir nicht eingefallen, aber: es funktioniert!



Wichtig ist, dass man diese Bilder nur als Inspiration ansieht, nicht als "Look" der dann einfach kopiert wird. Je länger man sich mit der Materie befasst, desto freier wird man schließlich werden, bis man vielleicht selber als Inspiration für andere wirkt.