Freitag, 24. September 2010

Trad mal anders

In letzter Zeit ist mal wieder überall der Ivy League Stil im Gespräch, was wohl hauptsächlich an der Neuauflage des Buches "Take Ivy" liegen mag. In meinen Augen ein satorial völlig überschätztes Werk, doch dazu ein andermal mehr.
Daher tut es gut, den Ivy Stil mal wieder neu und erfrischend anders interpretiert zu sehen, auf italienisch nämlich.
Schöne Farben und Schnitte zu gefälligen Preisen. Auf jeden Fall als Anregung nutzbar.
Mit dank an Welldressed für die Empfehlung.

Montag, 6. September 2010

Rollierter Rand

Vor einiger Zeit brachte ich das Thema  Einstecktücher zur Sprache.
Jetzt habe ich eine sehr schöne Anleitung im WWW entdeckt, wie man sich selber Tücher rollieren kann. (Vielen Dank an http://putthison.com) Die Beschreibung ist leider in Englisch, aber die Bilder erklären sich von selber.

So kann man aus jedem Stoff, z.B. aus alten Hemden oder aus großen (Damen-) Tüchern sein eigenes Einstecktuch machen. Auch ein maschinengesäumtes Tuch kann so nochmals gerollt und gesäumt werden, für den runden Look.

Aber bitte nicht zum Schluß die Naht glattbügeln!

Mittwoch, 1. September 2010

Farben für den Herbst

Der Sommer ist defenitiv vorbei.
Schade, die hellen Tage und Stoffe waren schön. Aber jetzt können wir uns wieder den Farben des Herbstes zuwenden.
Und der Herbst hat wundervolle Farben! Jetzt kommen Brauntöne zur Geltung, Grüntöne und dunklere Graus. Kombiniert mit warmem Rot und akzentuiert mit Orange, Gelb und dunklem Violett. Denken Sie an Herbstlaub im Sonnenschein, glänzende Kastanien in beigen Fruchthüllen, spätblühende Blumen, Hagebutten vor dunkelgrünem Laub mit herbstblauem, regensauberem Himmel.
Und wir können diese Farben durch die Schichten so schön kombinieren. Anzug, Hemd, Pullunder oder Pullover, Schal und Handschuhe geben so viele zusätzliche Kombinationsmöglichkeiten.
Und erst die Stoffe. Weiche Flannelle, Wollkrawatten und Tweeds geben der Kleidung neue Struktur und Bequemlichkeit nach den krispen, kühlen Sommerstoffen.

Wilkommen Herbst!

Montag, 30. August 2010

Herbstanfang

Am Mittwoch ist meteorologischer Herbstanfang und dieses Jahr ist dieser auch deutlich am Wetter spürbar. Jetzt also ist die Zeit, in der die sommerlichen Leinenanzüge und die leichten Stoffe wieder eingemottet werden und die Herbststoffe wieder hervorgeholt werden. Und jetzt ist auch allerhöchste Zeit, sich um Neuanschaffungen in der Mantelgarderobe Gedanken zu machen. Eine gute Weile mag ja der etwas schwerere Wollstoff mit einem Schal und Handschuhen reichen, doch bald ist wieder Mantelsaison.
Neben den vielen Möglichkeiten im Schnitt gibt es auch viele Farbmöglichkeiten. Dabei gilt auch hier wie immer: je formeller der Anlass desto schlichter der Schnitt und desto dunkler.
Wenn man bereits einen grauen und dunkelblauen Mantel besitzt, warum nicht einmal etwas braunes ins Auge fassen? Eventuell Tweed, wie bei dem Gentleman aus der deutschen Anzeige von 1937 oben?
Oder doch lieber nach dem Stil dieses Bildes von 1936?

Bei Mänteln ist wie beim Anzug ein guter Sitz unerlässlich. Daher muss ein Mantel immer über der Kleidung anprobiert werden, welch später darunter getragen werden soll. Allerdings sind die Passformprobleme bei weitem nicht so gravierend wie beim Anzug, daher kann bei Mänteln ein erster Kontakt beim Maßkonfektionär sehr gute Ergebnisse bringen (und den Weg für spätere, komplexere Anzugprojekte öffnen), auch da von der Stange ist im Normalfall kein befriedigendes Stück zu bekommen ist.


Vielleicht etwas mutiger und farbiger, wie hier von 1947?

Wie sie sich auch entscheiden, bedenken sie, dass ein Mantel lang sein muss, um auch die Beine zu schützen. Dabei kann ein Zweireiher etwas mehr Länge vertragen, also bis auf die Wade, wobei ein Einreiher kurz nach dem Knie enden sollte, um die Proportionen zu erhalten, wobei hier natürlich auch andere Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Stoff und persönliche Vorlieben eine entscheidende Rolle spielen.
Die heutige Unsitte, einen Kurzmantel zu tragen, um beim Autofahren bequemer zu sitzen halte ich für unsinnig. Ich ziehe den Mantel beim Autofahren aus, ich habe ja schließlich eine Heizung. Und wenn ich den Weg vom Parkplatz bis zum Gebäude nicht ohne Mantel überstehe, wäre ein Kurzmantel genauso unpassend.

Jetzt ist die Zeit zum bestellen! Wenn es erst kalt, naß und dunkel ist, ist es zu spät!

Freitag, 20. August 2010

Neue Strumpfernte!

Ich konnte dem Angebot 10 für 5 einfach nicht wiederstehen und habe im Schlußverkauf von HappySocks zugeschlagen. Alte Lieblinge nochmals bestellt und neue, zum Teil doch sehr wilde Farben hinzugefügt. Mal sehen wie ich diese Farbenpracht in meine Alltagsgarderobe integriert bekomme.

Donnerstag, 19. August 2010

Quellen: Joe Hemrajani

Bisher habe ich nur Hemdenmacher aus der Region benutzt, aber die ausgezeichneten Kritiken von Will auf A Suitable Wardrobe haben mich dazu verleitet, einmal MyTailor auszuprobieren. MyTailor ist ein Betrieb in Hongkong, einer Stadt, die Jahrzentelang britische Kolonie und danach britisches Protektorat war. Dadurch haben sich in Hongkong sehr viele Schneider angesiedelt, die in der englischen Tradition arbeiten. Dabei gibt es wildeste Pfuscher, die ihre Jacketts mit Zeitubgspapier poltstern aber auch hochwertige Maßschneider.
MyTailor geht einen Mittelweg, um die Vorteile beider Welten, Internet und Maßschneiderei, zu verbinden. Einmal ist er ein reisender Schneider, der seine Kunden vor allem in den USA besucht, vermisst und dann in Hongkong günstiger fertigt. Ausserdem hat man die Möglichkeit, sobald einmal die Maße vorhanden sind (und damit ein kundenspezifisches Schnittmuster vorliegt) online weitere Hemden und Hosen zu bestellen. Alleine für Anzüge, sprich das Sakko, verlangt Mr. Hemrajani das persönliche Anprobieren, ohne welches ein guter Sitz nicht erreicht werden kann. Diese Einschränkung zeugt auch vom Anspruch der Firma.

Da leider keine Besuche in Deutschland und momentan auch nicht in Europa geplant sind, musste ich bei meiner Hemdbestellung auf meine selber genommenen Maße zurückgreifen. Es besteht auch die Möglichkeit, ein gut sitzendes Hemd einzuschicken.
Die Vermaßung ist simpel genug, ein guter Online-Ratgeber führt einen durch alle Maßschritte mit genauesten Erklärungen und Bildern, so dass ein normaler Mensch diese Maße auch nehmen kann.
Es wird dann noch nach speziellen Körperhaltungen gefragt, wie z.B. starker Bauchansatz, Hohlkreuz, hängende Schultern und danach die Wahl zwischen verschiedenen Grundformen (tailliert, klassisch) gegeben.
Alles in allem ein sehr umfangreicher Maßkatalog, der die 08/15 Abfertigung anderer Onlineanbieter bei weitem übertrifft.
Natürlich kann jetzt noch der einzelne Stil des Hemdes festgelegt werden, verschiedene Kragenformen, Manschetten oder Taschenvarianten sind möglich, ebenso wie Kontrastkragen und Monogramm ohne Aufpreis.
Auch eine eigene Sparte für Smokinghemden wird angeboten.

Der schönste (und oft schwierigste) Teil des Hemdenkaufes ist natürlich die Stoffauswahl und hier bietet MyTailor wirklich tausende Möglichkeiten. Angefangen bei einfachsten Mischgeweben bis hin zu den großen Stoffnahmen und Geweben im 200ter Bereich, Reinleinen (im Bild oben ein Fischgrät Reinleinen in "sky"), Wollmischungen in unzähligen Farben kann man Tage mit der Auswahl verbringen. Der einzige Nachteil Online ist wie immer aber, dass ich den Stoff nicht fühlen kann, die Farbe nur bedingt einschätzen kann. Auch ist anhand der angezeigten Muster oft die Skalierung des Musters schwierig zu bewerten. Dafür steht unter jedem Stoff der Preis für ein fertiges Hemd, angefangen bei $60, nach oben wie immer offen.

Das erste Hemd wird als Muster bestellt, danach beträgt die Mindestbestellmenge 2 Hemden pro Bestellvorgang.

Dabei legt Mytailor größten Wert auf Kundenzufriedenheit. Das Probehemd kann mit Änderungswünschen zurückgeschickt werden und wird so oft kostenfrei geändert, bis der Kunde zufrieden ist. Solche Änderungen am ersten Hemd sind selbst bei persönlichem Maßnehmen obligatorisch und bei einer Bestellung über das Internet natürlich um so wichtiger. Danach habe ich stets Zugang zu meinen Daten und kann online noch Änderungen ohne Rücksprache vornehmen, also einen Ärmel oder eine Schulter um 2 cm verkürzen ist ohne Aufwand bei der nächsten Bestellung möglich.

Damit bietet MyTailor trotz der offensichtlichen Schwächen eines Kleidungskaufes über das Internet einen hohen Grad an Möglichkeiten und sehr gute Ergebnisse.

Im zweiten Teil dieses Artikels dann meine persönlichen Erfahrungen und Bilder meiner Hemden soweit.

Dienstag, 17. August 2010

Ein leichtes Sommeroutfit...

hätte es eigentlich werden sollen, so Mitte August. Der rechtzeitige Blick aus dem Fenster hat dann aber doch noch für ein bisschen Umstellung gesorgt.
Brauner Anzug mit blauem Pearlstripe von Montego (P&C), beige-weißes Hemd mit Umschlagmanschette und antiken Manschettenknöpfen, Vintage Pullunder, lila-schwarze Grenadine Krawatte von Sam Hober. Brauner Wholecut von Loake und ein brauner Filzhut von Mayser. Nicht zu sehen: die lila Strümpfe!