Dienstag, 19. Januar 2010

Weste tragen, aber richtig


Die Vorteile der Weste sind, wie bereits hier besprochen, dass sie das Hemd am rutschen hindert, der Krawatte einen Ruhepunkt gibt und den Körper optisch streckt, sofern sie mit einer Hose aus dem gleichen Material getragen wird. Am Bild oben sind diese Vorteile gut zu erkennen (Screenshot aus Jeeves & Wooster, Serie 3, Episode1).

Allerdings gibt es ein paar Punkte zu beachten, um diese Vorteile auch nutzen zu können.
  • Die Weste muss gut sitzen. Klingt logisch, ist aber nicht unbedingt der Fall, wenn die Weste Teil eines Anzuges von der Stange war. Also auch die Weste beim Änderungsschneider in Augenschein nehmen. Meistens muss am hinteren Kragen Stoff herausgenommen und die Schulterpartie angepasst werden.
  • Die Weste muss lang genug sein. Um einen schlanken Eindruck zu machen, darf auf keinen Fall ein Hemdstreifen zwischen Weste und Hose herausschauen. Daher muss die Weste lang genug sein oder aber die Hose muss entsprechend hoch geschnitten sein. Auf eine Hüfthose sollte man also keine Weste tragen. Wenn die Hose hoch geschnitten ist und die Weste entsprechend kürzer, dann werden die Beine optisch länger, eine lange Weste verkürzt die Beine und verlängert entsprechend den Oberkörper.
  • Eine Weste muss immer mit Hosenträgern oder selbsttragenden Hosen kombiniert werden. So sehr ich für einen intelligenten Regelbruch bin, hier ist dafür kein Raum. Eine Gürtelschnalle wird im besten Fall einen unansehnlichen Knubbel in die Weste machen, was den schlanken Effekt eher verhindert, oder die Weste sitzt auf der Gürtelschnalle auf und wird hochgeschoben, was wiederum den schlankmachenden Effekt zunichte macht und auch noch unordentlich aussieht, wie im Bild unten zu sehen.


Zu guter letzt sind wir wieder im Bereich Tradition, und da heißt es, eine einreihige Weste kann zu einreihigem oder doppelreihigem Sakko getragen werden, eine doppelreihige Weste nur zu einreihigem Sakko. Ebenso sollten das Revers an der Weste, wenn es eines gibt, das Revers des Sakkos wiederspiegeln, also Winkelfasson zu Winkelfasson und Spitzfasson zu Spitzfasson. Einzig der Schalkragen kann zu beidem getragen werden.
Apropos Revers: traditionell wird eher an Stadtanzügen auf das Revers verzichtet.

1 Kommentar:

  1. sollte nicht noch erwähnt werden, dass bei einer Weste immer der unterste Knopf offen bleibt?

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