Donnerstag, 30. Dezember 2010

Auf Ebay

Zum Jahresende sollte jeder ein wenig ausmisten, daher bringe ich ein paar gute Anzüge auf Ebay unter.
Kleidung, insbesondere gebrauchte, online zu kaufen ist eine schwierige Sache.
Zu den üblichen Passformproblemen kommt erschwerend hinzu, dass man nicht weiß, ob die Maßangaben des Verkäufers stimmen. Wie ist der Zustand der Kleidung, wie fühlt sich der Stoff an? Stimmen die Einschätzungen des Verkäufers? Sitzt man einem Fake auf?
Online Kleidung zu kaufen, kann gerade für den Herren oder die Dame mit besonderen Ansprüchen, ob an Qualität oder STil, sehr lohnend sein. Viele STücke sind aus den USA oder aus England einfach zu beziehen, insbesondere in England ist die Vintage-Szene groß und vielfältig. Gerade Kleidung, bei denen es nicht so sehr auf die perfekte Passform wie bei einem Anzug ankommt, kann hier sehr günstig zu kriegen sein. So kaufe ich gerne Pullunder, Pullover oder auch Hosen aus England.
Dazu muss man aber seine Masse exakt kennen, nicht nur metrisch, sondern auch in Zoll und Inch. Dabei sollte man eher nicht den Umrechnungstabellen vertrauen, sondern sich ein Zoll-Massband zulegen (notfalls online)und seine Maße dann selber abnehmen.
Hat man einen Anbieter gefunden, dessen Angaben vertrauenswürdig sind, kann man immer wieder bei diesem kaufen. Das ist bei vielen "Thrift-Stores" der Fall, englische Second-Hand Läden, deren Erlös einer guten Sache (Charity) zugute kommt. Bei diesen haben sich einige auf Vintage spezialisiert, mache auch auf enge Zeitfenster (30er-40er, 60er) oder speziellen Stilrichtungen.
Trotzdem kommt es vor, das manche DInge leider nicht so passen, wie sie sollten. Dann ist man gezwungen, den Verlust entweder zu ertragen, oder man kann versuchen, die guten Stücke wieder zu verkaufen.
Und daher kommen jetzt hier zwei super Schnäppchen von mir, der erste Anzug läuft bereits, der zweite, graue Anzug wird in den nächsten Tagen eingestellt werden.

Montag, 13. Dezember 2010

Fundstück - Anzugpflege

In einer Kiste mit Stoffresten auf dem Speicher lag neben Anzugstoffen von unglaublicher Qualität und Dicke auch dieser Merkzettel. Die Tipps darauf sind heute noch so aktuell wie damals, als es noch keine chemische Reinigung gab.
 Die Fleckentfernungstipps sind auch nicht wirklich besser geworden seither, oder? An der Stelle mit dem Balken steht übrigens nur "Wasser hinzunehemen", also eine Wiederholung. Wer hat solche Pflegehinweise von seinem Herrenausstatter schon einmal erhalten? Ich nicht.

Samstag, 4. Dezember 2010

Barbaratag

Heute ist Barbaratag, der Tag, an dem man traditionell ein paar Kirschzweige schneidet, um sie zu Hause in der Vase zum blühen zu bringen. Blühen diese bis Weihnachten auf, so ist es ein gutes Zeichen für das kommende Jahr. Also gibt es satorial kaum etwas bemerkenswertes zu zeigen, bei einem romantischen Winterspaziergang mit langer Unterwäsche, zwei paar Socken, Funktionsjacke und entsprechender Rebschere für die Zweige ließ sich aber der Winter und fast 2. Advent wunderbar genießen.
Für dieses trockene,kalte Wetter wäre natürlich ein echter Tweedanzug, so ab 500gr/qm Stoffgewicht aufwärts, ideal. Allerdings findet sich dieser aufgrund der seltenen Einsatzfähigkiet leider ziemlich weit hinten auf meiner (viel zu langen) Wunschliste. Aber wenn, dann würde dieser hier doch ganz nett aussehen:

Die heiße Schokolade mit einem großzügigen Schuß Bailys hat danach dann aber auch wunderbar aufgewärmt.
Bei diesem Wetter kommen auch alte Landmarken einem wieder, ihres sonstigen Blätterkleides beraubt, neu in den Fokus. Hier ein altes Signal der stillgelegten Bahnstrecke.

Samstag, 20. November 2010

Strümpfe und Schuhe


Da die Auswahl an farbigen Herrenstrümpfen ja nicht so berauschend ist, bin ich dazu übergegangen, auch die Damenabteilung ein wenig im Auge zu behalten und siehe da: Es wird bunt!
Zwar hören Strümpfe in der Damenabteilung bei Größe 42 auf, da diese aber meist stark dehnbar sind passen sie auch noch auf meine Füße mit Schuhgröße 46. Die durch die Dehnung herabgesetzte Haltbarkeit kann ich bei den dafür oft lächerlich geringen Preisen auch verkraften.
Im Bild Kniestrümpfe von Yorn, Dinckelacker Schuhe mit Doppelsohle und ein dunkelgrauer Flanellanzug. Über der Taille ein rotkariertes Hemd und ein roter Fair Isle Pullunder.

Übrigens: Das Gleiche gilt auch für Einstecktücher!

Mittwoch, 17. November 2010

Letzter Herbstag?

Auch wenn man es kaum noch glauben mag, aber am Sonntag war es warm und sonnig. Deshalb zum Essen bei der Familie ein entspanntes, gemütliches Herbstoutfit ohne Jackett, dafür ganz modern mit Wollcardigan mit Kapuze.

Montag, 18. Oktober 2010

 Bequemes Herbst-Outfit mit dem neuen, leider nicht so perfekt wie gewünscht sitzendem Hemd von Cove&Co.
 Brauner Fischgrät-Tweed von Kuhn, Krawatte und Hemd von Cove & Co.
 Dinckelacker Fullbrogues mit lila Strümpfen von Viccel. Leider hat die Kamera ein Datum eingeblendet, einfach ignorieren!
 Hier gut zu sehen: Die Schulter-/Nackenfalte, welche eigentlich nicht da sein sollte. Ebenso zu viel: der bauschige Hemdrücken.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Flanell mit Katze

Gestern war es zum ersten Mal kalt genug, um meinen Flanellanzug ein wenig auszuführen. Zur Orgelmusik in der Wiesbadener Marktkiche und anschließendem Markt- und Stadtbummel mit der Familie.
Leider (für die Photos, nicht für uns) hat die Sonne die Bilder stark überbelichtet.
Dunkelgrauer Flanell, 3-Knopf-Einreiher mit Spitzfasson von Kuhn, die zweireihige Weste durch einen Vintage Fair-Isle Pullunder ersetzt. Weißes Hemd mit rotem Karo von Rieder, dunkelrote Krawatte mit weißen Punkten.
Weinrote, warme Wollstrümpfe von Falke und Dinkelacker Schuhe mit Doppelsohle in moderner Norweger-Interpretation.
Wer sich über die Katze wundert: unsere geliebte Rosalie ist uns (vermutlich) geklaut worden und nicht mehr aufgetaucht, daher diesen neuen wilden Waldkatzenmischling namens Jeeves. Das mit dem Martini hat er noch nicht drauf, aber er kann schon einwandfrei Schuhe aufmachen und Anzügen diese gewisse gelebte Note geben.

Freitag, 24. September 2010

Trad mal anders

In letzter Zeit ist mal wieder überall der Ivy League Stil im Gespräch, was wohl hauptsächlich an der Neuauflage des Buches "Take Ivy" liegen mag. In meinen Augen ein satorial völlig überschätztes Werk, doch dazu ein andermal mehr.
Daher tut es gut, den Ivy Stil mal wieder neu und erfrischend anders interpretiert zu sehen, auf italienisch nämlich.
Schöne Farben und Schnitte zu gefälligen Preisen. Auf jeden Fall als Anregung nutzbar.
Mit dank an Welldressed für die Empfehlung.

Montag, 6. September 2010

Rollierter Rand

Vor einiger Zeit brachte ich das Thema  Einstecktücher zur Sprache.
Jetzt habe ich eine sehr schöne Anleitung im WWW entdeckt, wie man sich selber Tücher rollieren kann. (Vielen Dank an http://putthison.com) Die Beschreibung ist leider in Englisch, aber die Bilder erklären sich von selber.

So kann man aus jedem Stoff, z.B. aus alten Hemden oder aus großen (Damen-) Tüchern sein eigenes Einstecktuch machen. Auch ein maschinengesäumtes Tuch kann so nochmals gerollt und gesäumt werden, für den runden Look.

Aber bitte nicht zum Schluß die Naht glattbügeln!

Mittwoch, 1. September 2010

Farben für den Herbst

Der Sommer ist defenitiv vorbei.
Schade, die hellen Tage und Stoffe waren schön. Aber jetzt können wir uns wieder den Farben des Herbstes zuwenden.
Und der Herbst hat wundervolle Farben! Jetzt kommen Brauntöne zur Geltung, Grüntöne und dunklere Graus. Kombiniert mit warmem Rot und akzentuiert mit Orange, Gelb und dunklem Violett. Denken Sie an Herbstlaub im Sonnenschein, glänzende Kastanien in beigen Fruchthüllen, spätblühende Blumen, Hagebutten vor dunkelgrünem Laub mit herbstblauem, regensauberem Himmel.
Und wir können diese Farben durch die Schichten so schön kombinieren. Anzug, Hemd, Pullunder oder Pullover, Schal und Handschuhe geben so viele zusätzliche Kombinationsmöglichkeiten.
Und erst die Stoffe. Weiche Flannelle, Wollkrawatten und Tweeds geben der Kleidung neue Struktur und Bequemlichkeit nach den krispen, kühlen Sommerstoffen.

Wilkommen Herbst!

Montag, 30. August 2010

Herbstanfang

Am Mittwoch ist meteorologischer Herbstanfang und dieses Jahr ist dieser auch deutlich am Wetter spürbar. Jetzt also ist die Zeit, in der die sommerlichen Leinenanzüge und die leichten Stoffe wieder eingemottet werden und die Herbststoffe wieder hervorgeholt werden. Und jetzt ist auch allerhöchste Zeit, sich um Neuanschaffungen in der Mantelgarderobe Gedanken zu machen. Eine gute Weile mag ja der etwas schwerere Wollstoff mit einem Schal und Handschuhen reichen, doch bald ist wieder Mantelsaison.
Neben den vielen Möglichkeiten im Schnitt gibt es auch viele Farbmöglichkeiten. Dabei gilt auch hier wie immer: je formeller der Anlass desto schlichter der Schnitt und desto dunkler.
Wenn man bereits einen grauen und dunkelblauen Mantel besitzt, warum nicht einmal etwas braunes ins Auge fassen? Eventuell Tweed, wie bei dem Gentleman aus der deutschen Anzeige von 1937 oben?
Oder doch lieber nach dem Stil dieses Bildes von 1936?

Bei Mänteln ist wie beim Anzug ein guter Sitz unerlässlich. Daher muss ein Mantel immer über der Kleidung anprobiert werden, welch später darunter getragen werden soll. Allerdings sind die Passformprobleme bei weitem nicht so gravierend wie beim Anzug, daher kann bei Mänteln ein erster Kontakt beim Maßkonfektionär sehr gute Ergebnisse bringen (und den Weg für spätere, komplexere Anzugprojekte öffnen), auch da von der Stange ist im Normalfall kein befriedigendes Stück zu bekommen ist.


Vielleicht etwas mutiger und farbiger, wie hier von 1947?

Wie sie sich auch entscheiden, bedenken sie, dass ein Mantel lang sein muss, um auch die Beine zu schützen. Dabei kann ein Zweireiher etwas mehr Länge vertragen, also bis auf die Wade, wobei ein Einreiher kurz nach dem Knie enden sollte, um die Proportionen zu erhalten, wobei hier natürlich auch andere Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Stoff und persönliche Vorlieben eine entscheidende Rolle spielen.
Die heutige Unsitte, einen Kurzmantel zu tragen, um beim Autofahren bequemer zu sitzen halte ich für unsinnig. Ich ziehe den Mantel beim Autofahren aus, ich habe ja schließlich eine Heizung. Und wenn ich den Weg vom Parkplatz bis zum Gebäude nicht ohne Mantel überstehe, wäre ein Kurzmantel genauso unpassend.

Jetzt ist die Zeit zum bestellen! Wenn es erst kalt, naß und dunkel ist, ist es zu spät!

Freitag, 20. August 2010

Neue Strumpfernte!

Ich konnte dem Angebot 10 für 5 einfach nicht wiederstehen und habe im Schlußverkauf von HappySocks zugeschlagen. Alte Lieblinge nochmals bestellt und neue, zum Teil doch sehr wilde Farben hinzugefügt. Mal sehen wie ich diese Farbenpracht in meine Alltagsgarderobe integriert bekomme.

Donnerstag, 19. August 2010

Quellen: Joe Hemrajani

Bisher habe ich nur Hemdenmacher aus der Region benutzt, aber die ausgezeichneten Kritiken von Will auf A Suitable Wardrobe haben mich dazu verleitet, einmal MyTailor auszuprobieren. MyTailor ist ein Betrieb in Hongkong, einer Stadt, die Jahrzentelang britische Kolonie und danach britisches Protektorat war. Dadurch haben sich in Hongkong sehr viele Schneider angesiedelt, die in der englischen Tradition arbeiten. Dabei gibt es wildeste Pfuscher, die ihre Jacketts mit Zeitubgspapier poltstern aber auch hochwertige Maßschneider.
MyTailor geht einen Mittelweg, um die Vorteile beider Welten, Internet und Maßschneiderei, zu verbinden. Einmal ist er ein reisender Schneider, der seine Kunden vor allem in den USA besucht, vermisst und dann in Hongkong günstiger fertigt. Ausserdem hat man die Möglichkeit, sobald einmal die Maße vorhanden sind (und damit ein kundenspezifisches Schnittmuster vorliegt) online weitere Hemden und Hosen zu bestellen. Alleine für Anzüge, sprich das Sakko, verlangt Mr. Hemrajani das persönliche Anprobieren, ohne welches ein guter Sitz nicht erreicht werden kann. Diese Einschränkung zeugt auch vom Anspruch der Firma.

Da leider keine Besuche in Deutschland und momentan auch nicht in Europa geplant sind, musste ich bei meiner Hemdbestellung auf meine selber genommenen Maße zurückgreifen. Es besteht auch die Möglichkeit, ein gut sitzendes Hemd einzuschicken.
Die Vermaßung ist simpel genug, ein guter Online-Ratgeber führt einen durch alle Maßschritte mit genauesten Erklärungen und Bildern, so dass ein normaler Mensch diese Maße auch nehmen kann.
Es wird dann noch nach speziellen Körperhaltungen gefragt, wie z.B. starker Bauchansatz, Hohlkreuz, hängende Schultern und danach die Wahl zwischen verschiedenen Grundformen (tailliert, klassisch) gegeben.
Alles in allem ein sehr umfangreicher Maßkatalog, der die 08/15 Abfertigung anderer Onlineanbieter bei weitem übertrifft.
Natürlich kann jetzt noch der einzelne Stil des Hemdes festgelegt werden, verschiedene Kragenformen, Manschetten oder Taschenvarianten sind möglich, ebenso wie Kontrastkragen und Monogramm ohne Aufpreis.
Auch eine eigene Sparte für Smokinghemden wird angeboten.

Der schönste (und oft schwierigste) Teil des Hemdenkaufes ist natürlich die Stoffauswahl und hier bietet MyTailor wirklich tausende Möglichkeiten. Angefangen bei einfachsten Mischgeweben bis hin zu den großen Stoffnahmen und Geweben im 200ter Bereich, Reinleinen (im Bild oben ein Fischgrät Reinleinen in "sky"), Wollmischungen in unzähligen Farben kann man Tage mit der Auswahl verbringen. Der einzige Nachteil Online ist wie immer aber, dass ich den Stoff nicht fühlen kann, die Farbe nur bedingt einschätzen kann. Auch ist anhand der angezeigten Muster oft die Skalierung des Musters schwierig zu bewerten. Dafür steht unter jedem Stoff der Preis für ein fertiges Hemd, angefangen bei $60, nach oben wie immer offen.

Das erste Hemd wird als Muster bestellt, danach beträgt die Mindestbestellmenge 2 Hemden pro Bestellvorgang.

Dabei legt Mytailor größten Wert auf Kundenzufriedenheit. Das Probehemd kann mit Änderungswünschen zurückgeschickt werden und wird so oft kostenfrei geändert, bis der Kunde zufrieden ist. Solche Änderungen am ersten Hemd sind selbst bei persönlichem Maßnehmen obligatorisch und bei einer Bestellung über das Internet natürlich um so wichtiger. Danach habe ich stets Zugang zu meinen Daten und kann online noch Änderungen ohne Rücksprache vornehmen, also einen Ärmel oder eine Schulter um 2 cm verkürzen ist ohne Aufwand bei der nächsten Bestellung möglich.

Damit bietet MyTailor trotz der offensichtlichen Schwächen eines Kleidungskaufes über das Internet einen hohen Grad an Möglichkeiten und sehr gute Ergebnisse.

Im zweiten Teil dieses Artikels dann meine persönlichen Erfahrungen und Bilder meiner Hemden soweit.

Dienstag, 17. August 2010

Ein leichtes Sommeroutfit...

hätte es eigentlich werden sollen, so Mitte August. Der rechtzeitige Blick aus dem Fenster hat dann aber doch noch für ein bisschen Umstellung gesorgt.
Brauner Anzug mit blauem Pearlstripe von Montego (P&C), beige-weißes Hemd mit Umschlagmanschette und antiken Manschettenknöpfen, Vintage Pullunder, lila-schwarze Grenadine Krawatte von Sam Hober. Brauner Wholecut von Loake und ein brauner Filzhut von Mayser. Nicht zu sehen: die lila Strümpfe!

Montag, 16. August 2010

Tragebericht: Happy Socks

Heute will ich gleich noch einen weiteren Tragebericht nachschieben. Die Strümpfe der Firma HappySocks sind eine sehr bunte Mischung von Farben und Mustern aus Baumwolle. Leider gibt es auch hier nur eine kleine Auswahl Kniestrümpfe, aber diese sind dafür umso schöner. Die Strümpfe bieten ein unschlagbares Preis/Leistungverhältnis bei gerade mal zehn Euro pro Paar.
Die Strümpfe sind aus Baumwolle mit einem 20% Synthetikanteil, allerdings nicht ganz so fein wie Dandystore oder Falke, eher die Stärke der Burlington Baumwoll-Strümpfe. Trotzdem sind sie gut verarbeitet, ohne drückende Nähte. Sehr erfreulich ist auch die Wadenlänge, die auch mir mit meinen langen Beinen gut reicht und hält, ohne zu rutschen. Das breite Bündchen schneidet nicht ein und sollte auch Menschen mit sehr strammen Waden passen.
Die leuchtenden Farben sind auch nach vielen Wäschen noch erhalten. Allerding wird die Oberfläche ein wenig "flannelig", daher sind diese Strümpfe vielleicht nicht für die edle Business-Garderobe sondern eher für die fröhliche und stilvolle Freizeit geeignet. Auch die Passform ist als sehr gut einzustufen, da es sich nur um Strümpfe in S, M und L Sortierung handelt ein sehr erfreulicher Punkt!
Fazit: ein Glücksfund. Wünschen wir uns, dass viele stilbewusste Männer hier kaufen und deshalb noch andere Modelle als Kniestrumpf gefertigt werden!
P.S.: Im Augenblick ist gerade Schlußverkauf, also nichts wie zuschlagen!

Samstag, 14. August 2010

POW Zweireiher

 
Beim derzeitigen Nicht-Sommer kommen bei mir auch Anzüge zum tragen, welchge normalerweise eher in der Frühjahr/Herbst Rotation zu finden wären. Schade für das ganze Leinen, welches nur im Schrank versauert. Zweireiher von Kuhn Maßkonfektion in einem grauen Glencheck mit hellblauem Überkaro (auch bekannt als Prince of Wales Check), ohne Rückenschlitze, Hose mit Tunnelbund und 2 Bundfalten.
Dazu ein Hemd von Rieder mit ganz zart-blauen Strukturstreifen und eine königsblaue Seidenkrawatte.
Schuhe sind von Dinckelacker und die lila Strümpfe aus dem gestrigen Post vom DandyStore.
Der Hut ist ein Custom Modell von Vintage Silouttes, ein Hutmacher, der sich auf Kleinstserien im klassischen Look und in bester Qualität spezialisiert hat.
Um den Musterschock etwas zu neutralisieren heute mal nur ein weißes Leineneinstecktuch.
Das etwas merkwürdige Fallen des rechten Hosenbeines und das Aufstehen des Jacketts liegt am stärkeren Wind bei uns.
Wie gesagt, der Sommer ist wohl keiner.

Donnerstag, 12. August 2010

Tragebericht: Dandystore

Vor einiger Zeit habe ich den DandyStore als Sockenlieferant für mich entdeckt und versprochen, einen Tragebericht zur Qualität abzugeben, sobald ich die Strümpfe ausgiebig getragen habe.
Nun, hier ist er!
Die Strümpfe vom DandyStore sind von der italienischen Marke Bresciani hergestellt und bieten eine sehr gute Qualität. Die Materialien, Wolle und Baumwolle, sind sehr fein, die Strümpfe entsprechend angenehm und dünn, ohne allerdings zu dünn oder "zerbrechlich" zu wirken. Bei den Wollstrümpfen kann das ein Nachteil sein, jedenfalls sind sie nichts für die ganz kalten Wintertage, eher für die Übergangszeit Frühling oder Herbst. Nach einigen Wäschen im Wollwaschgang zeigen die Strümpfe keinerlei Abnutzungserscheiningen, sie sind nicht geschrumpf oder ausgeleiert. Die Farben sind noch immer leuchtend, der Strick ohne gezogene Fädchen oder Passformverlust. Die Größe 12 passt mir bei Schuhgröße 46 ausgezeichnet, durch die handgekettelte Spitze drückt nichts, der Strumpf liegt satt und bequem an.

Das einzige Manko sehe ich in der Beinlänge. Die Strümpfe sind etwas zu kurz und daher nur mit Strumpfhalter tragbar, da sie sonst rutschen, jedenfalls bei meinen Waden. Zehn Zentimeter mehr Schaft würde hier nicht schaden.
Fazit: Für den Gentleman, der den Sockenhalter nicht scheut eine außergewöhnlich schöne und hochwertige Strumpfquelle.

Sonntag, 8. August 2010

Blumenschmuck

Über den Frühling und den Sommer waren üppige Blumensträuße in den Räumen kein Problem, auf den Wochenmärkten (z.B. in Mainz auf dem obigen Bild), den Feldern zum Selberschneiden und auf Wildwiesen finden sich ausreichend blühende Vertreter um jedem Raum im eigenen Heim diese gewisse Wohnlichkeit zu geben.
Nun geht es aber auf den Herbst und Winter zu. In dieser Jahreszeit sind frische Blumen traditionell nicht so leicht oder nur zu hohen Preisen zu bekommen. Was also tun, sofern man nicht auf künstliche Blumen zurückgreifen will? (Und wer will das schon?)
Meine Antwort lautet Strohblumen. Diese spezielle Art von Blumen, deren Arten vor allem in den heißeren Regionen beheimatet sind, bilden Blütenköpfe von faszinierender Farbpracht und mit trockenen, strohigen Blütenblättern aus. Daher eignen sie sich besonders gut zum trocknen.
Diese Strohblumen sind zur Zeit auf dem Wochenmarkt recht günstig zu bekommen und können, einmal hängend getrocknet, dem Winter ein wenig sommerliche Farbe geben.

Freitag, 6. August 2010

Internationaler Katzentag

Heute zum internationalen Katzentag der Hinweis, auch beim Haustier auf farbliche Abstimmung zu achten! Dann fallen die Haare nachher nicht so auf.

Montag, 2. August 2010

Charlie Watts

Immer wieder werde ich gefragt, warum ich eigentlich Anzug trage. Das sei doch total spießig, langweilig und unbequem.
Ich frage dann immer gerne zurück: "Charlie Watts von den Rolling Stones ist also spießig und langweilig?"
Wenn der Frager dann noch mit "Ja!" antwortet ist ihm wohl nicht mehr zu helfen.
Und bequem genug zum Schlagzeug spielen ist es auch noch!

Charlie Watts, der Edelstein unter den Stones.

Mit Dank an The Rake für die Photos.

Samstag, 31. Juli 2010

Maritim


Sommerliches Tagesoutfit heute:
Marineblauer Blazer mit Leinenhemd in Creme, beige Chinos, Strümpfe von Marcoliani in "tomato-red" geringelt, Loake Loafers.
Leinenschal, Panama und Einstecktuch aus Seide.

Freitag, 30. Juli 2010

Dr. House versus B. Wooster



Hugh Laurie (stehend) mit Steven Fry in Jeeves & Wooster.

Um einmal einen Vergleich aufzuzeigen, in wieweit Kleidung (und ein guter Haarschnitt inklusive Rasur) einen Menschen verändern kann, präsentiere ich Hugh Laurie, den Darsteller der Serie Dr. House und der Jeeves & Wooster Verfilmungen der Wodehouse Romane.Dr. House

Obwohl natürlich zwischen beiden Aufnahmen auch gute 15 Jahre liegen gefällt mir der Eindruck aus Jeeves & Wooster doch sehr viel besser.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Hosenlänge

Mein letzter Post hat mich darauf gebracht, einmal über Hosenlängen zu reden.
Wie lang sollte eine Hose sein? Es gibt hierfür unterschiedliche Maßstäbe. Der eine trägt seine Hose gerne etwas länger, um das Bein zu strecken, der andere gerne etwas kürzer, um den Blick auf die Schuhe oder Strümpfe freizugeben.
In sofern gibt es keine richtige Länge, nur Empfehlungen, wie auf der Zeichnung aus Flussers Buch Dressing the Man.

Wenn die Hose einen Aufschlag hat, sollte sie vorne am Schuh *leicht* aufsitzen, damit der Aufschlag den Stoff hinten noch etwas beschweren kann und somit die Hose gerade zieht.
Ohne Aufschlag sollte die Hose hinten kurz vor dem Ende des Fußes aufhören, d.h. wenn man Barfuß ist den Boden gerade nicht berühren. Hier besteht auch die Möglichkeit, den Saum schräg zu schneiden, so dass auch vorne am Schuh der Hosenstoff nicht aufliegt. Diese Variante ist die britisch formelle (militärische) und besonders bei offiziellen Anlässen oft zu sehen.
Die letzte Variante, das Hosenbein etwas kürzer zu schneiden ist besonders bei unseren italienischen Freunden und auch bei den Briten oft zu sehen. Hierbei muss aber darauf geachtet werden, das man es nicht übertreibt. Blick auf die Schuhe ist ja schön und gut, aber Hochwasserhosen? Gerade bei langen Männern wirkt dadurch die Hose oft unabsichtlich zu kurz, daher bleibt dieser Look meiner Ansicht nach eher den kleineren Männern vorbehalten. Natürlich bietet die etwas kürzere Hose insbesondere im Winter, aber auch auf dem Land den Vorteil, das sie nicht so schnell verdreckt, wie im nächsten Bild aus der Esquire zu sehen ist.Das andere Extrem jedoch, dass um den Schuh herum ein Haufen Stoff zu finden ist (der "Zieharmonika-Look") wirkt viel schlampiger. Diese vor allem in Deutschland immer wieder zu sehende Nachlässigkeit, die Hosen auf die richtige Länge zu bringen (oft von Verkäufern bestätigt: "Das gehört so.") zeugt vor der Angst Bein zu zeigen. Und ja, ein haariges Männerbein zwischen Socken und Hose zu zeigen ist wahrscheinlich die schlimmste Modesünde überhaupt. Aber genau deshalb trägt man ja auch Kniestrümpfe!